
Wer oder was stellt die Weichen in unserem Leben?
Wir alle kennen den Anfang und wissen um die Endlichkeit unseres Lebens, auch wenn wir den finalen Aspekt, das Ende unseres Lebens also, sehr deutlich aus unserer Lebens- und Gedankenwelt verbannt haben.

Nun sind Sie, bin ich, sind wir also am heutigen Tag angekommen und haben eine gute Strecke unseres individuellen Lebensweges zurückgelegt. War es eher ein gerader Weg oder hatte er Kurven?
Wenn der Weg gerade war, so hatte er vielleicht an der ein oder anderen Stelle eine Steigung oder ein Gefälle? Oder war er durchgängig flach und eben?

Falls Kurven in diesem Lebensweg waren, wie können Sie diese beschreiben? Waren es viele oder wenige? Waren sie weit und gemütlich oder eher eng; lang oder kurz, spitz, schräg, rund oder eckig? Betrachten Sie Ihr inneres Bild bitte einmal genauer. Vielleicht vergleichen Sie es sogar mit der Abbildung neben diesem Text.
In welche Richtung läuft Ihr Lebensweg? Von oben nach unten? Von unten nach oben? Oder führt er von rechts nach links bzw. von links nach rechts?
Das innere Bild auszuschmücken, ist eine faszinierende Betrachtung der eigenen Wirklichkeit; sowohl der inneren, als auch der äußeren, der vergangenen, wie auch der gegenwärtigen.
Es ist, als würden wir noch einmal dort entlanggehen, uns genau erinnern.
Vielleicht ist es auch ein wenig, als würden wir Erinnerungen und Begebenheiten, die uns bewegt und geprägt haben noch einmal wie mit einer Taschenlampe anleuchten und in Gedanken vielleicht sogar ein weiteres Mal erleben. Schön, wenn wir uns dabei an Situationen erinnern, die uns bereichert haben.
Zunächst haben Sie vielleicht den Hauptweg benutzt. Oder gab es vielleicht sogar mehrere davon? Diese könnten parallel oder auch im Winkel, vielleicht sogar nacheinander angeordnet sein.
Wenn Sie jetzt noch einmal innehalten und in Ihrem Inneren den Weg Ihres Lebens ein weiteres Mal anschauen. Dieses Mal, als würden Sie ihn von weit oben betrachten: wie war dieser Lebensweg bisher? Gab es Abzweige und Sie wollten oder mussten vielleicht sogar abbiegen?
Abzweige und Kreuzungen können wichtige Stationen in unserem Leben und auf unserem Weg darstellen. Sie sind manchmal Klippen, die es zu umschiffen gilt, mit mildem oder rauem Wind, mit elegantem Schwung oder gerade noch im letzten Moment mit einer zackigen Kurve. Manchmal sind sie Meilensteine, die uns beleben, fordern, bremsen oder beschleunigen.
Und wie ist es mit dem heutzutage so wichtigen Erfolg im Leben? An welchen Stellen auf Ihrem Lebensweg waren Sie erfolgreich, vielleicht auch sehr zielstrebig und konnten Ihre ganz persönlichen Vorstellungen verwirklichen?
Ist die Fokussierung auf Erfolg eigentlich eine Erfindung der Neuzeit? Und benutzen und füllen wir dieses Wort heute noch so mit Bedeutung, wie unsere Eltern oder Großeltern es seinerzeit taten?
Was ist Erfolg? Welche Kriterien legen Sie an?
Welche Merkmale hat für Sie ganz persönlich Ihr Erfolg? Wie ist er beschaffen, wie und wodurch können Sie ihn erreichen?
Darüber hinaus gibt es vielleicht bestimmte Bereiche, in denen Ihnen der persönliche Erfolg besonders wichtig ist und einen höheren Stellenwert hatte als in anderen.
Mag sein, dass das Nachdenken, das In-sich-hinein-Spüren über diese Fragen bereits einen neuen Raum schafft für die eigenen, selbstbestimmten und selbstwirksamen Kriterien für erfolgreiche Handlungen.
Qualität vs. Quantität
Betrachten oder spüren Sie an dieser Stelle des inneren Erlebens bitte noch einmal nach, welche Merkmale, welche persönlichen Kriterien Sie gefunden haben.
Beziehen sich diese eher auf die Menge, sind also quantitativ?
Oder ist für Sie die Qualität bestimmter Bestandteile besonders wichtig?
Möglicherweise ist es auch eine Mischung aus beidem, und Sie stellen eine ganz individuelle Verhältnismäßigkeit fest, die sich für Sie passend und angemessen anfühlt.
Selbstoptimierung
Bei der Beschäftigung mit meinen Gedanken zum Thema „Lebensweg“ sind mir an vielen Stellen Begriffe wie Selbstoptimierung und Mindset begegnet. Insbesondere dann, wenn es um das Erreichen von Zielen und um Erfolge geht, wird gern darauf hingewiesen, dass das richtige Mindset eine wichtige und zentrale Grundlage bildet. Gemeint sind damit die Überzeugungen einer Person, Ihre Denkweise und ihre Glaubenssätze.
Ich frage an dieser Stelle gern, ob es denn darüber hinaus auch noch ein Body-, Soul- und Spirit-Set gibt, das die Selbstoptimierung vervollständigen sollte. Außerdem ist es ja mal eine spannende Suche nach den Inhalten dieser Begriffe.
Und wenn ich auf dem Pfad der Selbst-Optimierung vorangeschritten bin, gibt es dann vielleicht noch die ICH-Optimierung als Erweiterung?
Sollen oder wollen wir dabei eigentlich uns selbst, also die Person als Ganzheit, oder unser Selbst optimieren?
Außerdem: was sind Selbst und Ich denn für jede und jeden Einzelnen von uns?
Und ist dann nicht eine grundlegende Frage wohin, also in welche Richtung wir uns optimieren möchten?
Was denken Sie?
Zurück zum Lebensweg...
Vielleicht gab es sogar Sackgassen und Sie mussten ein Stück des Weges verändern, umplanen und völlig neu gestalten?
Manchmal finden wir uns in Situationen oder in einer Lebenslage wieder, in der das hervorstechende Element das Gefühl zu sein scheint, gegen einen Prellbock gefahren, gelaufen, gerutscht, oder sogar mit voller Wucht vor eine Mauer geprallt zu sein.

Und dann?
Ging oder geht es geradeaus weiter? Oder wollen und vielleicht sogar müssen Sie oder ich einen anderen Weg einschlagen? Möglicherweise ist eine Neuorientierung und die Fortsetzung des eigenen Weges auf einem anders beschaffenen Weg oder einem Nebengleis jetzt notwendig, eine Option oder sogar ein Wunsch?
Manchmal ist dies geplant und gewollt, in anderen Momenten vielleicht plötzlich und unerwartet.
Auch an diesen Stellen schreitet die Zeit voran und wir mit ihr.
Es gibt keinen Rückweg im Leben und kein bisschen Zeit kann doppelt gelebt oder aufgespart werden.
Leben können wir nur jetzt und nach unseren aktuellen Möglichkeiten.
Wir können uns besonders in oder nach solchen Momenten und Erlebnissen fragen, welche Anteile in unserem Wirkungsbereich sind und diese, wenn gewünscht, mit geeigneten Mitteln verändern. Allerdings könnte es auch Punkte geben, die sich nicht im Bereich unserer direkten Einwirkung befinden. Für diese gilt es dann, Möglichkeiten des Akzeptierens und Integrierens zu entwickeln.
Wie war oder ist die Beschaffenheit Ihres ganz persönlichen Weges?
Das bedeutet gegebenenfalls auch eine sehr unterschiedliche Beschaffenheit des eigenen Voranschreitens auf einem Weg, dessen Zustand sich möglicherweise ebenfalls verändert hat.
Wir gehen mal schneller, mal langsamer, mal kraftvoller und vielleicht auch in gewissen Phasen mit geringerer Kraft und auf einem Untergrund, der holpriger oder steiler sein kann.

Auch die unterschiedliche Tiefe und Geschwindigkeit unseres individuellen Weges prägen uns und lassen uns zu dem Menschen wachsen und werden, der wir heute sind.
Unser Denken, Fühlen und Handeln, unsere Umgebung und die Menschen, die uns begleiten, unsere Sprache und Kultur sind prägende Eckpfeiler dafür. Und genauso sind es auch unsere Gesundheit und die Chancen, die sich uns bieten und die wir uns vorstellen und ausgestalten können.
Mag sein, Sie haben auf Ihrem Lebensweg an der ein oder anderen Stelle etwas oder auch jemanden zurückgelassen.
Auch dies kann gewollt oder auch durch Umstände, die wir nicht selbst bestimmt haben, geschehen sein. Die Bedeutung, die diese Situation für uns hatte oder auch aktuell hat, ist immer eine ganz persönliche.

In vielen Aphorismen finden sich dazu Gedanken. Drei Beispiele mögen dies verdeutlichen:
Der Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange auf ihn freut.
(Arthur Schnitzler)
Beim Abschied wird die Zuneigung zu den Sachen, die uns lieb sind, immer ein wenig wärmer. (Michel de Montaigne)
Abschiede sind Tore in neue Welten. (Albert Einstein)
Je nach Blickwinkel, nach Betroffenheit und nach Bedeutung der Situation für die Person, ist das Erleben geprägt von ganz unterschiedlichen Empfindungen, Gedanken und Erwartungen.
Hierbei ist sicherlich von großer Bedeutung, ob wir die Grundlage für eine Veränderung selbst beeinflussen oder bestimmen können oder die Situation als fremdbestimmt erleben. Darüber hinaus macht es einen Unterschied, ob jemand an diesem Punkt Selbst- oder Fremdbestimmung eher als negativ, oder als positiv, vielleicht sogar gewünscht, einstuft.
Und selbst bei oder nach schweren und schwersten Erkrankungen oder seelischen und körperlichen Verletzungen können Menschen diese im Nachhinein als etwas erleben, das das eigene Leben in der Rückschau in eine gute und sinnvolle Richtung verändert hat.
Vielfach wird dies als eine hohe Ausprägung der Resilienz bezeichnet, also der psychischen Widerstandfähigkeit einer Person.
Wer führt die Regie im Leben?
Resilienz wird in der Wissenschaft mittlerweile nicht mehr als statische Eigenschaft eines Individuums (angeborene Charaktereigenschaft) angesehen, sondern beispielsweise nach Corinna Wurstmann als „dynamischer Anpassungs- und Entwicklungsprozess“.

In Ihrem Buch „Resilienz – 7 Schlüssel für mehr innere Stärke“ (GRÄFE UND UNZER; 2013) beschreibt Prof. Dr. Jutta Heller für die menschliche Widerstandskraft sieben entscheidende Faktoren. Diese sind nach ihren Erkenntnissen: „Akzeptanz, Optimismus, Selbstwirksamkeit, Eigenverantwortung, Netzwerkorientierung, Lösungsorientierung und Zukunftsorientierung“.
Sind diese Faktoren als Grundlage für unsere Widerstandskraft also auch prägend für unseren Lebensweg?
Oder weitergedacht dafür, wie wir unser Leben gestalten und er–leben, oder sprichwörtlich: „was wir aus uns machen“?
Andererseits, wie ist es denn nun wirklich?
Machen wir etwas aus unserem Leben oder macht das Leben etwas aus oder mit uns?
Wie ist das Verhältnis zwischen Selbst- und Fremdbestimmung, zwischen Objekt- und Subjekterleben?
Zu diesen Fragen haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und Personen aus vielen philosophischen Richtungen in unzähligen Veröffentlichungen geäußert.
Auch zu der Frage, ob der Mensch denn überhaupt einen freien Willen habe, gibt es spannende Gedanken in Schrift- und Bildform.
Wenn Sie den Begriff „freier Wille“ in eine Suchmaschine eingeben, erhalten Sie in Sekundenschnelle mehr als 300.000 Ergebnisse und in der gängigen Plattform für Videobeiträge werden über 8600 Treffer aufgelistet.
Für die Lebensgestaltung und damit auch die Weiterentwicklung des eigenen Lebensweges halte ich es für elementar, also grundlegend und wirkungsbestimmend, die individuellen Möglichkeiten im Rahmen des persönlichen sozialen Systems zu betrachten. Den Begriff Möglichkeit verstehe ich dabei als etwas, das man selbst tun oder erreichen kann.
Gerade in Situationen, in denen jemand – durch welche Auslöser auch immer – die geplante oder gewünschte Lebensgestaltung überdenken und vielleicht neu ausrichten möchte oder muss, ist es hilfreich, sich der Frage nach der Regie im eigenen Leben einmal intensiver zu widmen.
Sowohl gewünschte, als auch nötige Veränderungen, deren Start wir nicht selbst herbeigeführt und beabsichtigt haben, ziehen fast automatisch weitere Überlegungen nach sich.
- Welche Lebensbereiche befinden sich in der eigenen Wirkungsregie?
- Und an welchen Stellen sind Bedingungen zu identifizieren und vielleicht schlicht zu akzeptieren, die außerhalb des persönlichen Wirkungsfeldes liegen?
Wer oder was ist Rahmengeber?
Das eigene Wirkungsfeld kann ein sehr hilfreicher Rahmen sein für Gedanken und Planungen zur Gestaltung des persönlichen Lebensweges.
Darüber hinaus ist es nützlich, sich der Bedeutung einzelner Lebensbereiche und der eigenen Bedürfnisse bewusst zu werden, wenn Veränderungen gewünscht oder Belastungen gespürt werden.

Passende Fragen zu diesem Komplex sind zum Beispiel:
- Welche Lebensbereiche haben für mich eine besondere Bedeutung?
- Welche Elemente innerhalb dieser Bereiche oder einzelner Bereiche würde ich gern verändern?
- Auf welche davon habe ich einen entsprechenden Einfluss?
- In welchen Lebensbereichen kann ich gewünschte Veränderungen mit Unterstützung herbeiführen?
- Welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten habe ich hierfür bereits?
- Wer oder was kann mich dabei unterstützen?
- Wie und wodurch kann ich (die vielleicht nötige) Unterstützung erreichen?
Wenn wir uns unseres individuellen Bedeutungsgefüges bewusstwerden und dadurch selbst oder mit Unterstützung die Möglichkeiten der Einflussnahme und Veränderung vergrößern, erreichen wir ein deutlich wahrnehmbares Maß an plan- und gestaltbarer Selbstwirksamkeit.
Unter welchen Voraussetzungen wäre es eigentlich vorstellbar, dass auch unsere unbewussten Anteile zur Gestaltung des Alltags, zu unseren Entscheidungen und damit zur Entwicklung und zum Verlauf unseres Lebens(weges) beitragen?
Könnten also sowohl die bewussten als auch die unbewussten Gedanken, Gefühle, Erfahrungen und Informationen, die Strukturen unserer Wahrnehmung und deren Inhalte dazu beitragen, dass wir werden, wer wir sind?
„Manche Menschen suchen überall nach dem einen wunderschönen Ort.
Andere Menschen machen einfach den Ort schön, wo sie grade sind.“
(André Loibl)
Der erfolgreiche Mensch sitzt im Zug des Lebens
und steht nicht die ganze Zeit an der Haltestelle.“
(Vera F. Birkenbihl)
Wie lassen sich diese Aussagen auf Ihren Lebensweg übertragen?
Was hat unser Realitätserleben mit dem Verhältnis innerer Muster und persönlicher Bewertung zu tun?
Wir nehmen unsere Umwelt und unsere Alltagsrealität in einer für uns typischen Art und Weise wahr (Gedanken hierzu finden Sie auch in meinem Beitrag „Denken und Fokus beeinflussen und nutzen“).
Neben unseren Wahrnehmungsfiltern sind für unser Denken und Handeln darüber hinaus unsere Prägungserlebnisse und –erfahrungen sowie unser persönliches Bewertungsmodell maßgeblich.
Negative wie positive Erfahrungen und Begebenheiten in unserem Lebensverlauf prägen unser Bild von dessen Qualität und unser Urteil darüber, wie wir unsere Lebensgestaltung und unseren Lebensweg erleben, beschreiben und bewerten.
Vielleicht kennen Sie auch Situationen und Stationen in Ihrem Leben, an denen Sie sich gefragt haben, wie es nun weitergehen kann und waren oder sind dankbar für eine Unterstützung und Hilfe. Und an anderen Stellen ist es Ihnen besonders wichtig, Dinge und Anforderungen allein und ausschließlich nach Ihren Maßstäben zu gestalten.

Je nach Ausgangssituation und persönlicher Bewertung können wir unser Leben an solchen Stellen als einen schmalen Grad erleben und einstufen.
Vielleicht ist oder wird es aber auch eine Blumenwiese, deren betörender Anblick und Duft all unsere Sinne anregt und erfreut oder das Rauschen des Meeres mit einer angenehmen Brise auf der Haut.

Dirigentin oder Dirigent sein – Selbstwirksamkeitserleben
Wenn Sie diesen Text bis hierher gelesen und sich dabei Gedanken über die Ressourcen gemacht haben, die Sie selbst in einen Gestaltungsprozess einbringen können, mussten Sie vielleicht an der ein oder anderen Stelle realisieren, dass Unterstützung hilfreich oder nötig wäre. Vielleicht haben Sie sich bereits auf den Weg gemacht, und eine für Sie passende Begleitung gefunden.
Möglicherweise sind Sie auch zu der Erkenntnis gelangt, dass Sie einen für die eigene Weiterentwicklung sehr reichen Schatz von Ressourcen zur Verfügung haben, die Sie in die Lage versetzen, den weiteren Lebensweg selbst in eine von Ihnen gewünschte Richtung zu lenken.
Sie aktivieren vorhandene Potenziale, erwerben vielleicht neue Kenntnisse und erschließen sich Lösungsräume für Ihr persönliches Anliegen. Dabei können Sie wieder oder neu erleben, dass Sie die Dirigentin oder der Dirigent Ihrer Lebensgestaltung, Ihres ganz persönlichen Lebensweges sind.

Dieser Prozess mag einer Inventur, einem Resümee des bisherigen Lebensweges gleichen und öffnet gleichzeitig viele Optionen für eine produktive Bilanz, die uns neue, vielleicht sogar grundlegend veränderte Gestaltungswünsche offenbart.
Genießen Sie eine solche Zeit der Achtsamkeit für die eigenen Vorstellungen und Wünsche.
Wäre es nicht wunderbar, wenn es jeder und jedem von uns gelänge, ein gutes Maß an Fürsorge für das eigene Leben zu übernehmen?
Wenn die Musik unseres Lebens eine vielfältige, wohlklingende Folge wäre, deren Dirigentin oder Dirigent wir selbst sind, wie reizvoll wäre das?
Das Geheimnis des Wandels
Konzentriere nicht
all Deine ganze Kraft
auf das Bekämpfen des Alten,
sondern darauf, das Neue
zu formen.
(Sokrates)
Natürlich gibt es auf jedem Lebensweg ganz unterschiedliche Phasen und die Bereiche, in denen das Maß der persönlichen Gestaltungsfreiheit deutlichen Grenzen unterliegt.
Im Berufsleben ist die Verhältnismäßigkeit von Selbstbestimmung und Notwendigkeiten eine andere als im privaten Bereich. In einer Familie sind die Bedingungen anders als bei einem alleinstehenden Menschen, in den verschiedenen Altersbereichen ebenfalls. Diese Gegebenheiten sind Teil unseres Lebensweges und gehören genauso zu unserer Lebensrealität und unserem Leben, wie alle Dinge, die ich zuvor beschrieben habe.
Und manch eine Person, die diesen Text liest, ist vielleicht gerade in einer Situation, in der Sorge und Krankheit im Vordergrund stehen und alle anderen Themen dahinter zurückstehen müssen.
Auch solche Phasen gehören zu unserem Leben. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, welch vielfältige, und vielleicht nie geahnte Anforderungen daraus erwachsen können.

Selbst wenn alles anders kommt, als man es geplant, gewünscht und erhofft hatte, können wir aus uns selbst und in der (Re-)Aktivierung in uns vorhandener Anlagen und Ressourcen neue Wege finden.
Vielleicht erfordert es an manchen Stellen all unsere Kraft. Mag sein, dass es uns manchmal sogar an eine unüberwindbar scheinende Grenze führt.
Wege jedoch wird es immer geben.
Wie wir sie gehen, können wir manchmal weniger und immer wieder auch stärker selbst bestimmen und entscheiden.
Und gleichzeitig dürfen wir darauf vertrauen, dass im Buch unseres Lebens, viele Kapitel sein werden, die Freude, Hoffnung, Leichtigkeit und Schönheit beinhalten.

Für Wunder muss man beten,
für Veränderungen aber arbeiten.
(Thomas von Aquin)